29
2016Hallo Ihr Lieben,
am 8.8. haben wir bereits den Hafen von Port Andratx auf Mallorca verlassen und inzwischen schon einige Seemeilen hinter uns gelassen – nun nehmen wir also endlich unseren Blog auf – vielen Dank, dass Ihr uns so auf unserer Segelreise begleitet! Alle hier sind munter und gesund, der erste große Schlag bis Lanzarote (kanarische Inseln) verlief rundum prima.
Auf diesem ersten Törn sind Hannah und Steffi neben uns 5 Kunerts Teil der Crew. Sie haben bei uns über die „Hand gegen Koje-Börse“ angeheuert – und wir 7 passen erfreulich gut als Crew zusammen!
Von Mallorca ging´s erst einmal in Richtung Formentera
(hier Sonnenaufgang und morgendliches Bad vor Formentera),
von dort zum spanischen Festland nach Carthagena, wo wir uns aufgrund starker Winde für drei Tage im Hafen zurück gezogen haben. Die Stadt hat uns sehr überrascht: historische Bauwerke und spät-barocker Charme kombiniert mit spannenden Museen und großem Hafen mit beeindruckenden Kreuzfahrtschiffen haben den Aufenthalt dort recht kurzweilig gemacht.
Zu Hannah´s Geburtstag ging es dann weiter Richtung Gibraltar, wo wir am 16.8. frühmorgens eintrafen. Wahnsinn, welch riesige Tanker – und wie viele! – dort vor der Meerenge herum liegen und darauf warten, beladen oder gelöscht zu werden und ihre nächste Passage zu starten! Da fühlt man sich beim Vorbeifahren an diesen Riesen schon ganz schön winzig im kleinen Segelbötchen…!
Zu unserer großen Freude begleiteten uns in der morgendlich-diesigen Stimmung auch ein paar sehr relaxte Delfine an den Tankern und dem Gibraltar-Felsen vorbei.
Im Hafen von La Linea machten wir für ein paar Stunden fest, um letzte Vorbereitungen „für den Atlantik!“ zu treffen, z.B. lifelines über das Deck zu spannen und einen neuen Bootshaken zu organisieren, der bei einer vorherigen Nachtfahrt sich davon gemacht hatte. Zugeben: ein bisschen aufgeregt waren wir schon alle, nun „durch Gibraltar“ und dann in den Atlantik hinein zu segeln!
Die Windvorhersagen zeigten an, dass es für uns ein günstiges, aber zeitlich recht begrenztes Zeit-Fenster geben würde, zu dem wir die Passage starten wollten; wenn wir das nicht erwischen würden – so die Prognose – würden wir ca. 5 Tage auf wieder passende Winde warten müssen.
Na, und so hübsch ist der Hafen von La Linea / Gibraltar nun auch wieder nicht, als dass wir das gewollt hätten… Also flott getankt und los. Blöd, dass zu unserem Schrecken genau hier das AIS-System (Automatic Identification System) Mucken machte und keine anderen Schiffe anzeigte, weshalb wir zunächst nochmals in den Hafen zurückkehrten. Durch Roland´s „Handauflegen“ ließ sich dieser Schaden aber wieder beheben – und so brachen wir erneut auf.
Unter Segeln, Vollmond und abendessenderweise, sprich in überraschend unproblematischer Fahrt fuhren wir bis Tarifa – und beglückwünschten uns allesamt zur neuen Etappe im Atlantik. Der empfing uns milde, sogar fast träge, sodass wir die erste Nacht sogar unter Motor fahren mussten.
Das blieb allerdings nicht lange so.
In den folgenden 5 Tagen und Nächten zeigte sich der Atlantik auch dann und wann von seiner anderen Seite: mit kabbeligen und riesigen Wellen, zuweilen böigem Wind, der vor allem nachts stärker wurde und uns alle gut beschäftigt hielt: Segel setzen, reffen, setzen, mit dem Seegang fertig werden, der auch mal auf den Magen schlug…
An einem Tag ließen wir sogar das sonst von uns immer mit großer Freude zelebrierte Abendessen entfallen; stattdessen standen an diesem Tag Tee und trockenes Brot auf dem Programm.
Ansonsten verliefen die 5 Tage bis Lanzarote sehr ruhig und entspannt. Man gewöhnt sich doch recht bald an die Wellen, die anfänglich ob ihrer Größe, in der sie sich hinter unserer Sameera erhoben, zu wiederholten Schrecksekunden führten: wow! Nur wenige „enterten“ unser Deck, meist blieb alles trocken.
… Bordalltag…..
Kurz vor Lanzarote tauchten wieder große Horden Delfine auf, sozusagen als Empfang für die Kanaren.
Erster Anlaufpunkt auf den Kanaren ist für uns die Marina Lanzarote in Arrecife. Wir sind happy, dort so gut und recht flott angekommen zu sein!